Montag, 30. Juni 2014

Manic Monday

Heute war wieder mal so ein Tag, wie man sich den Wochenstart ganz sicher nicht wünscht. Rabensohn wachte mit Bauchschmerzen auf, Rabentochter hatte keine Lust auf Kindergarten, meine Haare schrien nach Shampoo, aber der Zeiger auf der Uhr verlangte zum Gehen, Brot für Pausensnack war keins mehr da und dann auch noch diese gestresste, frustrierte und zickige Mutter auf dem Parkplatz vorm Bäcker. Wie sie mir auf die Nerven gehen, diese freudlosen und überlaunigen Teilzeitworkerinnen, fast Ganzzeitmütter! Schon morgens um halb neun schaffte sie es, ihr Gift zu versprühen. "Das ist ein Privatparkplatz und ich muss da jetzt raus!" Pfeile schossen aus ihren Augen, genau auf mein kleines schnuckeliges Auto zu. Ich konnte gerade noch in Deckung gehen vor der nächsten Verbalattacke. Dabei wollte ich ihr doch nur höflich zu verstehen geben, dass sie mir nur deutlich machen solle, wo sie mit ihrem Siebensitzer denn jetzt hin will. Vor, zurück, geradeaus oder doch lieber wieder in die Garage hinein. Ich wollte nur kurz auf Bäckers Parkplatz einen Zwischenstopp für eine Butterbrezel einlegen. Da brauchen wir doch nicht gleich nen Mütterkrieg beginnen! Geht es vielleicht auch ein bisschen freundlicher.

Klar, ich weiß, es regnet, es ist Wochenanfang, das macht so alles keinen Spaß - aber gerade dann würde ein bisschen Freundlichkeit nicht schaden. Nicht so Supermamizicke. Mit quietschenden Reifen stob sie vom PRIVATparkplatz. Ich hetzte zum Bäcker, zurück zum Auto, zur Schule und dann nichts wie los zur Arbeit. Aber auch dieser Weg war gepflastert von genervten, schlecht gelaunten und aggressiven Mitmenschen. Ich werde echt bald zum Misanthropen. Ich kann auf euch verzichten. Ganz ehrlich. Die Arbeit war heute leider auch kein Ort der Zuflucht, wie sonst so oft. Und ich wünschte mir einfach nichts mehr als mich wieder zu Hause in mein Bett zu legen, und mir die Decke über den Kopf zu ziehen. Aber bis dahin musste ich noch einige Stunden hinter mich bringen. Und als das endlich geschafft war und ich im Bad in den Spiegel schaute, traf ich sie wieder: Diese gestresste, frustrierte, überlaunige Supermamizicke. Und ja, ich kam nicht umhin, ihr die Zähne zu putzen und das Gesicht zu waschen. Ich schrubbte kräftig, denn was ich sah, war schrecklich. Aber beim nächsten Blick in den Spiegel huschte ihr schon ein Lächeln übers Gesicht. Mit der Hoffnung auf den neuen Tag und dem Vorsatz sich an die eigene Nase zu fassen: Morgen werde ich meinen Mitmenschen mit einem Lächeln und einem freundlichen Gruß entgegentreten. Und wer weiß, vielleicht färbt es ja ab!


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