Als ich bemerkte, dass ich ein drittes Kind habe, war es schon zu spät. Dieses Kind trat unbemerkt, aber dafür umso wuchtiger in mein Leben. 97 kg Geburtsgewicht, 1,86 m Größe, Sprache und Gang schon ausgeprägt, wie soll ich mich dagegen denn wehren? Eigentlich will ich kein drittes Kind, mein Sohn und meine Tochter füllen mich absolut aus. Aber es ist auch nicht so einfach mich von meinem dritten Kind zu trennen, immerhin bin ich mit ihm verheiratet.
Also wirklich, manchmal frage ich mich echt, was mit den Männern los ist? Im Berufsleben stehen sie wortwörtlich ihren Mann. Sind entscheidungsfreudig, selbstbewusst und eigenständig. In den Anfängen meiner Beziehung fand ich es besonders toll, dass ich - die Powerfrau - endlich jemanden gefunden hat, der mal die Dinge in die Hand nimmt, der mir Entscheidungen abnimmt, bei dem ich mich anlehnen kann. Doch nachdem wir zwei Kinder haben, mutiert dieser starke Mann...
"Schatz, kann ich zu meiner blauen Hose, ein grünes T-Shirt anziehen", "Schatz, komm' mal schnell, ich muss dich unbedingt was fragen." (Ich hatte gerade angekündigt, dass ich jetzt koche und keine Zeit habe), "Schatz, legst du mir für die Kleine was zum Anziehen raus!", "Schatz, gibt's noch was zu essen?" (Ja, ich zeige dir gerne wo der Kühlschrank steht. Es nicht so, dass ich meinem Mann nicht auch gerne mal etwas zu essen mache oder ihn in Stylingfragen berate, aber manchmal hege ich echt den Verdacht, dass er sein Gehirn einfach im Büro gelassen hat), "Schatz, ach lass doch, die Kinder sind noch gar nicht müde!" (Nein, sie landeten beim Essen nur fast mit dem Gesicht im Salat!), "Entspann dich Schatz, die Kinder können ruhig noch ein bisschen fernsehen!" (NEIN, denn sie sitzen bereits seit einer halben Stunde vor der Glotze, außerdem ist das nicht KIKA sondern, Super RTL - "Horror Dummy Dummies", oder so ähnlich), "Schatz, kannst du mal schnell, mal eben noch, mal nur ganz kurz..."
HALLO, kannst du vielleicht auch mal selbst, mal schnell, mal eben noch... vielleicht mich ein bisschen bei der Erziehung entlasten??? Ich habe keine Lust dich auch noch mit erziehen zu müssen und dir erklären zu müssen, dass Kinder irgendwann ins Bett müssen. Ja, sie haben unfassbare Energie, aber ich bin ihre Mutter und ich weiß ganz genau, wann sie müde sind und das es jetzt, und zwar genau jetzt Zeit fürs Bett ist. Ich will nicht ständig ermahnen, den Fernseher auszumachen, da zu viel fernsehen den Kindern schadet. Ich will nicht permanent die Spielverderberin sein, die sagt: "Jetzt nicht, jetzt reicht's, jetzt mach bitte, ...".
Also liebster Schatz: Ich liebe dich wirklich, aber bitte werd' wieder ein Mann, ich hab genug mit zwei Kindern zu tun.
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