Schuhkauf für die Kinder!
Der absolut blanke Horror für mich. Aber Minimum zweimal im Jahr muss es sein.
Im Frühling und eben jetzt im Herbst, wo wir nach Winterschuhen Ausschau
halten. Also packe ich erst den Rabensohn und am nächsten Tag die Rabentochter
und mache mich auf in den Schuhladen. Mit beiden zusammen – das verkraften
meine Nerven nicht. Schlau wie ich bin, durchstöbere ich tags zuvor ALLEINE den Laden, um eine kleine preisliche und optische Auswahl
zu treffen. Meine Beute präsentiere ich dann Rabensohn und meistens fallen gleich zwei drei Paare raus. Nicht cool genug. Also werden die restlichen Paare
probiert.
Ne, der drückt. Ne, der ist nicht schön. Ne, der gefällt nicht. Ja,
der is ganz gut. Aber och nö, lieber doch nicht. Hier, der. Den will ich! Ne,
Rabensohn, das ist ein dünner Turnschuh, der trotzt Wind und Wetter leider
nicht. Den gibt’s nicht. Och Menne, den will ich aber. NEIN. Dann will ich eben
überhaupt gar keine Schuhe. Jetzt geht das schon wieder los. Ich habe dazu
wirklich keine Nerven. Mein Sohn und seine Klamotten sind ein ganz schwieriges
Thema. Aber bei seinen Schuhen hat er echt ne Macke. Im Frühjahr hatten wir ein
tolles Paar braune Sneaker gefunden. Aus Leder, preislich auch okay. Da
Rabensohn aber nicht mehr als zwei Paar Schuhe besitzt und mit egal, welchen
Schuhen kräftig bolzen geht, sahen die Sneakers nach kurzer Zeit ziemlich
mitgenommen aus. Also musste ein neues Paar Schuhe her. Das Schuhuniversum
war gnädig mit mir und stellte genau das Paar Schuhe, das mein Sohn an seinen
Füßen trug in NEU in mein Blickfeld. Und dann auch noch wunderbar reduziert. Also, nicht
lang überlegt und gekauft. Doch was tat Rabensohn? Nach einer Woche hatte er
schon wieder etwas an dem neuen Paar auszusetzen. „Die drücken!“, „Die sind
irgendwie nicht bequem!“, „Die gefallen mir nicht!“. Grrr, das sind genau die
Schuhe, die du die letzten vier Monate angehabt hast. Was ist denn jetzt wieder
nicht in Ordnung? Ich verstehe es einfach nicht.
Schuhkauf mit Rabensohn steht
inzwischen auf meiner Liste ganz unten. Für diese Saison habe ich gleich eine
andere Strategie gewählt: Internet. Ich hab gefühlte 50 Paar Schuhe bestellt.
Vorab durfte er am PC auswählen. Als die guten Stücke da waren, wurde probiert
und zwei Paar wurden behalten. Meine Strategie ging jedoch nur in so weit auf,
dass ich den Nervenzusammenbruch nicht öffentlich im Laden erlitt, sondern zu Hause. Bis zum Frühjahr habe ich ja jetzt genug Zeit mir eine neue Strategie zu überlegen....
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