Mittwoch, 21. August 2013

Sturmfreie Bude - Mama außer Rand und Band

Vor lauter Langeweile habe ich heute entdeckt, dass man mit meinem PC ganz tolle lustige Fotos machen kann. Sagenhaft!

Mein Mann ist beruflich unterwegs, die Kinder sind bei Oma und Opa und ich? Mama -  Allein zu Haus'. Doch was mache ich? Ich tigere durch die Wohnung und weiß nicht, wo ich mein Ei hinlegen soll. Was fange ich nur mit meiner gewonnenen Freiheit an? Ich hatte so viel vor heute. Ich wollte nähen, lesen, ausgiebig baden, mir etwas Schönes zu essen machen. Etwas, was Erwachsene essen! Ich wollte die Zeit für mich nutzen und mir was Gutes tun. Endlich mal Ruhe zu Hause. Aber ich bin es gar nicht mehr gewohnt, alleine zu sein.

Seit gefühlten 100 Jahren lebe ich jetzt in dieser Zwei-Generationen-WG. Die Aufgabenverteilung ist hier ziemlich unfair und ich habe mir schon oft überlegt mir 'ne neue Bude zu suchen. Aber so einfach ist das heutzutage eben nicht. Und auch wenn meistens ich auf dem Putzplan stehe, mag ich meine Mitbewohner doch sehr gerne. Man kann herrlich mit ihnen lachen und es wird niemals langweilig mit ihnen. Manchmal wünschte ich mir schon, ich hätte mehr Rückzugsmöglichkeiten, wie zum Beispiel ein eigenes Bett und ein abschließbares Bad wäre auch toll. Aber wenn ich dann mal alleine bin, so wie jetzt, dann fehlen mir meine Mitbewohner und ich weiß nichts mit mir anzufangen.

Es ist so dunkel und leise in der Wohnung und keiner ruft permanent nach mir. Beängstigend. Vielleicht sollte ich es so machen, wie als Kind. Einfach jede Lampe und jede Tonquelle (also Radio und Fernseher) anschalten, damit ich mich nicht so alleine fühle. Ich kann ja jetzt auch wirklich schlecht bei meiner Mama anrufen und sagen, sie soll mir sofort meine Mitbewohner vorbei schicken. Die schlafen doch schon. Also, Zähne zusammenbeißen und durch. Außerdem will ich nicht zugeben, dass ich mich alleine fühle. Immerhin wollte ich doch so gerne mal alleine in der Wohnung sein und Zeit für mich haben. Da gebe ich doch jetzt nicht zu, dass es mir gar nicht gut geht. Also, was hilft in solchen Situationen noch? Musik. Aber egal welches Lied ich höre, es erinnert mich an mindestens einen meiner Mitbewohner und steigert meine Sehnsucht nur noch.

Also entschließe ich mich jetzt ins Bett zu gehen. Schaf ist ja bekanntlich die beste Medizin. Vielleicht nehme ich auch noch das ein oder andere Kuscheltier meiner Kinder mit ins Bett, damit ich mich in dem großen Bett nicht so verloren fühle...

Nein, ganz ehrlich. Auch wenn ich heute nicht allzu Weltbewegendes zustande gebracht habe und die meiste Zeit des Abends auf der Couch vor dem PC verbracht habe, finde ich Rabenmutter, die ich nun einmal bin, es herrlich mal ganz für mich zu sein und ganz nach meinem Rhythmus zu leben. Mich einen Nachmittag und einen Abend lang nach niemand anderem richten zu müssen und ganz einfach das tun, was ich will. Und sei es auf der Couch sitzen und Löcher in die Luft starren... Herrlich. Aber ja, ich gebe zu, meine WG will ich auf keinen Fall für längere Zeit hergeben. Hab mich inzwischen schon so an sie gewöhnt. ;-)

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