Freitag, 11. April 2014

Ich bin dann mal weg!


Ich packe meine Koffer und gehe. Ich verlasse meine Familie. Ich hab die Schnauze voll. Jeden Tag „Mama hier, Mama da, Mama überall“. Ich will nicht mehr. Ich mach’s jetzt wie die Männer. Ja, Aufschrei! Ich weiß, es gibt viele Väter, die darum kämpfen ihre Kinder zu sehen und die sich kümmern wollen. Aber sorry Jungs, es gibt leider noch mehr, die ihre Familie einfach im Stich lassen. Weil ihnen alles zu viel wird, weil sie ihre Freiheit wieder zurück wollen, weil sie keinen Bock mehr haben. Ja, und so geht es mir jetzt auch. Ich will nicht mehr. Rabenmutter! Wie kann sie nur? Ihre Kinder einfach so im Stich lassen? Hat sie denn kein Herz? Warum stellen sich bei einer Frau diese Fragen? Warum wird so ein Verhalten bei Vätern akzeptiert. Okay, nicht gut geheißen. Aber akzeptiert. Ich habe in meinen Freundes- und Bekanntenkreis genug Beispiele von Vätern, die sich überhaupt nicht mehr für ihre Kinder interessieren, über Väter, die ihre Kinder nur dann nehmen, wenn es ihnen gerade in den Kram passt, über Vätern, die sich alle paar Wochen mal melden. Wenigstens das! Und wenn eine Mutter geht, dann ist sie herzlos, verachtenswürdig, ausgestoßen. Ja, auch Frauen machen das. Verlassen ihre Familien. Weil sie sich selbst verwirklichen wollen. Weil sie einen anderen Mann kennenlernen, der keine Familie will. Weil sie einfach nicht mehr können. Aber meist sind es nun mal die Männer, die mit ihren Kindern nichts mehr zu tun haben wollen. Woran liegt das? In der Evolution? Eine Frau weiß: Ja, das ist mein Kind. Ich habe es in mir getragen. Ich habe es geboren. Ein Mann, der weiß nicht wirklich, ob es sein Kind ist. Außer er hat einen Vaterschaftstest gemacht oder die äußeren Merkmale lassen einfach nichts anderes zu. Ich weiß nicht, woran es liegt, dass die Männer nicht diese intensive Verbindung zu ihren Kindern haben, wie die Frauen. Okay, es gibt sicher Ausnahmen. Das glaube ich schon, aber die Statistik sieht leider anders aus. Viele Männer verlassen ihre Frauen und ihre Kinder gleich mit. Männer, die über zehn Jahre mit ihren Kindern zusammengelebt haben, Vorzeigeväter waren, melden sich plötzlich nur noch alle paar Wochen bei den Kindern. Warum tun sie das?? Und wer ist der Blöde? Ja, die Mutter! Die muss es nämlich ausbaden. Darf nicht schlecht über den Vater sprechen, obwohl sie ihm am liebsten den Hals umdrehen würde. Muss alles alleine regeln und kriegt den ganzen Frust der Kinder ab. Gerecht ist das nicht. Und dann wird sie auch noch geächtet, weil sie alleinerziehend ist. Bekommt den schlechteren Job, die schlechtere Wohnung und auf einen neuen Mann kann sie auch nur hoffen. Geht aber mal eine Frau, dann geht ein Raunen durch die Gesellschaft. Wie kann sie nur? So eine Rabenmutter! Die hat kein Herz! Der arme Mann! Auch hier haben wir nicht die gleichen Rechte, wie die Männer. Und deswegen gehe ich jetzt. Soll er doch sehen, wie er zurechtkommt. Allein. Mit zwei Kindern, dem Haushalt und dem Job. Mir doch egal. Ich ruf mal an. Irgendwann. Und wenn ich mal was übrig hab, dann überweis ich auch mal was. Aber bis dahin.... genieß ich meine Freiheit. Lass es krachen. Bin mal ganz für mich und kümmer mich nicht. Und sei es nur für ein verlängertes Wochenende mit meiner besten Freundin ;-)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen