Ich bin wahrlich keine von diesen Vergleichsmüttern, die ständig ihre Kinder mit anderen vergleichen und schauen, wer was schon besser kann. Deswegen meide ich so gut es geht Krabbelgruppen, Spielplätze, Sportvereine und Elternabende. Ich bin der Meinung jedes Kind hat seinen ganz individuellen Rhythmus und manche Kinder konzentrieren sich eben erst aufs Laufen, dann aufs Sprechen (wie meine Rabentochter). Manche wollen vielleicht erst mal keines von beiden. Ist doch auch egal. Solange alles noch im Bereich des Möglichen ist und eine Erkrankung ausgeschlossen werden kann, sollte man seinen Kindern die Entscheidung überlassen, wann sie sich bereit fühlen zu laufen oder zu sprechen oder die Windel weg zu lassen. Manche Mütter machen sich und anderen das Leben unnötig schwer. Ich kenne auch so eine! Aus unserem Kindergarten. Ihr Sohn ist hochbegabt (sagt sie) und sie macht sich schon seit einem Jahr Gedanken darüber (er wird demnächst drei), wie sie die Hochbegabtenschule bezahlen soll. Das Kind kann ja unmöglich auf eine normale Schule gehen. So viel, wie er schon kann, was andere noch längst nicht können. Er spricht wie Berthold Brecht, kickt wie Pélé und weiß Dinge, die selbst Einstein verborgen blieben (sage ich). Sie ist eine typische Vergleichsmutter. Denn meine Tochter ist nur knapp vier Wochen älter als ihr Sohn. Und kann natürlich im Vergleich zum Hochbegabten noch gar nichts....
Als meine Tochter ca. 2 Jahre alt war, hat Vergleichsmami doch tatsächlich geäußert, dass meinem Kind der Aufenthalt in der Kita schaden würde, da sie ja noch überhaupt nicht richtig sprechen könne. 1. hat meine Tochter durch die Kita sprachlich einen großen Sprung gemacht und 2. ist meine Tochter ziemlich schüchtern Fremden gegenüber und spricht einfach nicht. Aber wie auch immer. Vor Kurzem geschah es, dass sie im Kindergarten mit ihrem knapp dreijährigen Sohn meiner Mutter über den Weg gelaufen ist. Meine Mutter ist nicht gerade feinfühlig und nimmt meistens kein Blatt vor den Mund. Vor allem dann nicht, wenn sie jemanden nicht sonderlich sympathisch findet. Wie auch immer, meine Mutter war der Meinung, dass ein Dreijähriger doch wohl keinen Schnuller mehr brauchen würde. Vergleichsmama war da aber ganz anderer Meinung: Immerhin sei ihr Sohn sehr aufgeweckt und außergewöhnlich intelligent. Er brauche den Schnuller unbedingt, um sich selbst zu beruhigen. Na ja, wenn's weiter nichts ist.... Mit Schnuller im Mund spricht es sich leider nur sehr undeutlich, da hilft die ganze Intelligenz nichts. Und jetzt werde ich doch noch zur Vergleichsmama. Meine Tochter ist gerade drei geworden und hat seit 2 Jahren und 9 Monaten keinen Schnuller mehr. Zudem stand sie vor zwei Tagen vor mir und ließ folgenden Satz (O-Ton) von sich: "Mama, kannst du mir bitte den Geldbeutel aufmachen, ich möchte mich nicht noch einmal verletzen!" (Beim ersten Mal aufmachen hat sie sich die Finger geklemmt). So viel zur sprachlichen Intelligenz.
Und da schwellt selbst mein Mutterherz voll Stolz an und ich bin wahrlich beeindruckt von meiner Tochter. Hochbegabung hin oder her. Die brauchen wir nicht. Wir kommen auch so klar.
Also, liebe Mütter, lasst das Vergleichen sein. Freut euch daran, was eurer Kind schon kann und freut euch darauf, was es bald können wird. Ich kenne jedenfalls keinen Erwachsenen mit Schnuller oder einen Teenager mit Windeln. Auch sprechen lernen sie alle mal. Hm, außer.... vielleicht Boris Becker.
Du desillusioniert mich, und ich dachte schon das hört irgendwann mal auf mit diesem Rumgeprotze wegen der lieben Kleinen... Naja ich hab deinen Blog nicht umsonst abonniert ;) Schön mal wieder was zu lesen!
AntwortenLöschenLiebe Grüße vom Vorstadtterror
Hi liebe S. Tja, so is dat halt mit die Muttis die Eltern sein studiert haben. Aber jeder macht sein Ding genau richtig, so lange man seinem Kind Liebe und Geborgenheit schenkt und dieses somit glücklich ist, geht alles andere von ganz allein.
AntwortenLöschenLiebste Grüße aus Berlin,
Ilka und die 3 Kids. :)