Mit meinem Blog möchte ich anderen Müttern Mut machen, dass nicht immer alles perfekt sein muss und dass Rabenmütter definitv besser sind, als ihr Ruf.
Samstag, 28. März 2015
Notiz am Rande - Schönheit liegt im Auge des Betrachters
Beim Zubettgehen erzählt mir Rabentochter meist noch ein paar Anekdoten aus dem Kindergarten. Und so meinte sie heute zu mir: "Ali's Mama ist dick. Und sie ist klein." Pause "Und der Papa von Ali ist auch ein bisschen dick." Die Realität sieht ein bisschen anders aus. Ali's Papa ist ganz und gar nicht dick, sondern sehr attraktiv. Okay, Ali's Mama ist dick. Da hat Rabentochter recht. Aber ehrlich gesagt ordne ich mich figurtechnisch kurz vor Ali's Mutter ein. Doch Rabentochter sieht das anders. Auf meine Frage, was denn ihre Mama sei, antwortete sie: "Du bist dünn, Mama!" Ach, Kind ich liebe dich! Tja, wahre Schönheit liegt bekanntlich im Auge des Betrachters. Also liebe Frauen lasst den Diätenmarathon. Lasst den Jugendwahn. Vergesst den Fitnessplan. Sucht euch lieber den richtigen Betrachter. Dann seid auch ihr schön und dünn und jung. Denn es gibt immer jemanden auf der Welt, der genau das in euch sieht.
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Freitag, 27. März 2015
Ich liebe dich so sehr, dass es weh tut
Liebes Kind, ich liebe dich. Mit ganzem Herzen, aus tiefster Seele, sehr. Ich liebe dich. Auch wenn du mal wieder bockig in der Ecke stehst, weil du deinen Willen nicht bekommst. Auch wenn du dich vor Wut auf den Boden schmeißt, kreischst, heulst, schlägst. Wenn du das Essen, das Anziehen, das Dasein verweigerst. Auch wenn du mich wütend oder traurig machst und mir den letzten Nerv raubst. Ich liebe dich. Uneingeschränkt. Immer. So sehr, dass es manchmal wehtut. Mein Herz schmerzt, wenn ich von all den Tragödien, Unfällen, Schicksalen erfahre. Dann liebe ich dich umso mehr. Würde mein Leben für deines geben. Dich beschützen. Niemals aus den Augen lassen. Liebes Kind, ich liebe dich. Egal was du tust, sagst, wie du dich verhältst. Ich liebe dich. So wie du bist. Mehr als alles andere auf dieser Welt. Für immer. Versprochen. Doch ehrlich: In Situationen, wo du mich zur Weißglut bringst, wo du einfach nicht verstehen willst, was ich dir sage, wo du einfach nicht hören willst, wo du kein "Nein" akzeptierst und immer weiter bohrst. Da fällt es mir manchmal verdammt schwer dich zu mögen… Doch die Liebe ist stärker!
Montag, 23. März 2015
Lobwoche - Tag 7
Eigenlob stinkt! Nein, finde ich gar nicht. Ich lobe mich für mein selbst auferlegtes Lobexperiment. Und zwar ganz einfach aus dem Grund, weil es mich aufmerksamer und milder gegenüber meinen Mitmenschen gemacht hat. Weil es mir viele Dinge bewusster gemacht hat. Weil es in meinem Freundes - und Bekanntenkreis viele Diskussionen in Gang gebracht hat. Und da ging es vor allem um eins: Um Wertschätzung und Respekt. Lob, Anerkennung und Komplimente sind für mich eine andere Ausdrucksform von Wertschätzung und Respekt. Bedeutet jemanden zu loben, denn nicht, dass was er tut oder das, wofür er steht, Wert zu schätzen? Meiner Meinung nach schon. Unser Alltag überrennt uns meist und wir schätzen uns und andere viel zu wenig Wert. Wir gehen ruppig miteinander um, hetzen aneinander vorbei und bemerken einander im täglichen Allerlei nicht mehr. Und da spreche ich nicht nur von den Menschen, die uns auf der Straße begegnen. Von Fremden. Sondern da meine ich auch das Miteinander innerhalb der Familie. Auch da fehlt es manchmal an Wertschätzung, an Lob, an Anerkennung.
Warum hat mich dieses Experiment also milder gestimmt? Weil ich mit meinen Kindern und mit meinem Mann mehr Geduld hatte. Immerhin habe ich ja einen Grund zum Loben finden wollen. Und da musste ich an manchem Tag ganz schön lange warten, um diesen Grund zu finden. Warum hat mich das Experiment aufmerksamer gemacht? Ganz einfach. Wie ein kleines Trüffelschwein war ich den ganzen Tag auf der Suche danach, jemanden loben zu können. Bei jeder Begegnung suchte ich nach dem Besten, was mir dieser Mensch gerade zu bieten hat. Sodass ich das Schlechte einfach nicht gesehen habe oder besser gesagt, nicht sehen wollte. Ich wollte ja das Gute loben.
Was ist jedoch jetzt mein persönliches Fazit dieses Experimentes? Es hat mir gute Laune gemacht. Es hat mich aufmerksamer gemacht. Es hat mich motiviert. Es hat mir gezeigt, wie viel Gutes in den Menschen um mich herum und vor allem in meiner Familie steckt. Ich habe letzte Woche viele Menschen glücklich gemacht. Mich eingeschlossen. Und das ist doch die Hauptsache. Aber es war auch ziemlich schwer, jeden Tag etwas zum Loben zu finden. Ich denke im Alltag werde ich das nicht weiter führen können. Doch ich habe mir ganz fest vorgenommen, etwas von diesem derzeitigen Gefühl mit in den Alltag zu retten. Meinen Mitmenschen gegenüber aufmerksamer und freundlicher zu begegnen. (Nicht das ich ein unfreundlicher Mensch bin. Aber auch ich habe manchmal schlechte Laune und das merkt man dann auch) Und vor allem öfter mal ein Lob auszusprechen.
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Sonntag, 22. März 2015
Lobwoche - Tag 6
Danke für das viele Lob, das ich heute bekommen habe. Ich hatte heute meine Freundinnen zum Mädelskaffee eingeladen. Zum Quatschen, zum Lachen, zum Austausch und zum Luftholen von den lieben Kleinen. Schön war's. Und was mich sehr sehr sehr gefreut hat: Heute habe ich das Lob bekommen. Lob für meine kreativen Ideen, Lob für meinen leckeren Apfelkuchen, Lob für meinen Blog, Lob für meine kleinen selbst gemachten Täschchen und Lob für meine weiteren Kreationen. Danke euch hierfür meine Lieben. Habe mich sehr gefreut darüber. Es schallt also wirklich wieder aus dem Wald hinaus. Morgen ist der letzte Tag meines Lobexperiments und bis heute bin ich schon sehr zufrieden damit ;-)
Samstag, 21. März 2015
Lobwoche - Tag 5
Lob motiviert. Das habe ich heute am eigenen Leib gespürt. Ich war mit dem Fahrrad unterwegs und da wir in einer recht hügeligen Stadt wohnen und ich untrainiert bin - ziemlich untrainiert - schiebe ich meistens den Berg hoch. Aber heute war das anders. Heute wollte ich mich selbst loben, dass ich es den Berg hoch schaffe - ohne Abzusteigen. Auch wenn es anstrengend war - ich brauche dringend mehr Training - hab ich es geschafft. Und mich mal kurz selbst dafür gelobt. Fürs Durchhalten. Fürs Durchbeißen. Fürs nicht Aufgeben. Juhu! Aber bei dem kleinen Lob für mich selbst sollte es nicht bleiben.
Heute war der absolute Lobtag. Zweimal im Jahr helfe ich ehrenamtlich bei einem Kinderkleidermarkt. Klar habe ich dadurch auch den ein oder anderen Vorteil, aber meine Hauptmotivation ist, dass es mir einfach Spaß macht, zu helfen. Und weil ich heute so in Lobeslaune war, habe ich den Organisatoren ein großes Lob für die tolle und herzliche Organisation ausgesprochen.
Hach und weil mir das Loben so viel Spaß macht, hat Rabentochter auch noch eins bekommen. Wir haben heute das erste Fahrrad für sie gekauft. Und ohne Angst setzt sie sich drauf und fährt einfach los. Und was soll ich sagen: Sie kann es! Sogar das Bremsen klappt schon ganz gut. Anfahren und Berghoch müssen wir noch mal ein bisschen üben. Aber ansonsten: Dickes Lob.
Zu guter Letzt kam dann auch noch Rabensohn in den Genuss eines Lobes. Rabentochter hat beim Essen gemeint, sie könne regelrecht "Die Sau rauslassen". Es war kein Genuss mit ihr am Tisch. Lustlos stocherte sie im Essen rum. Und verlangte nach Nachtisch. Unsere, keine Ahnung ob pädagogisch wertvoll, Reaktion war: Wer keinen Haupttisch isst, der bekommt auch keinen Nachtisch. Tja, was soll ich sagen. Es gab keinen Nachtisch. Trotz Zeter und Gebettel…. nein, es gab keinen Nachtisch. Rabensohn stattdessen hat sich mächtig angestrengt… Teller leer gegessen, anständig am Tisch gesessen… Nachtisch "verdient". Aber was macht Rabensohn? "Mama, ich verzichte auf meinen Nachtisch. Ist doch blöd, wenn ich jetzt einen esse und meine Schwester nicht!" Mein Mund stand offen und heraus purzelte ein kleines Lob für so viel Rücksichtnahme.
Heute war der absolute Lobtag. Zweimal im Jahr helfe ich ehrenamtlich bei einem Kinderkleidermarkt. Klar habe ich dadurch auch den ein oder anderen Vorteil, aber meine Hauptmotivation ist, dass es mir einfach Spaß macht, zu helfen. Und weil ich heute so in Lobeslaune war, habe ich den Organisatoren ein großes Lob für die tolle und herzliche Organisation ausgesprochen.
Hach und weil mir das Loben so viel Spaß macht, hat Rabentochter auch noch eins bekommen. Wir haben heute das erste Fahrrad für sie gekauft. Und ohne Angst setzt sie sich drauf und fährt einfach los. Und was soll ich sagen: Sie kann es! Sogar das Bremsen klappt schon ganz gut. Anfahren und Berghoch müssen wir noch mal ein bisschen üben. Aber ansonsten: Dickes Lob.
Zu guter Letzt kam dann auch noch Rabensohn in den Genuss eines Lobes. Rabentochter hat beim Essen gemeint, sie könne regelrecht "Die Sau rauslassen". Es war kein Genuss mit ihr am Tisch. Lustlos stocherte sie im Essen rum. Und verlangte nach Nachtisch. Unsere, keine Ahnung ob pädagogisch wertvoll, Reaktion war: Wer keinen Haupttisch isst, der bekommt auch keinen Nachtisch. Tja, was soll ich sagen. Es gab keinen Nachtisch. Trotz Zeter und Gebettel…. nein, es gab keinen Nachtisch. Rabensohn stattdessen hat sich mächtig angestrengt… Teller leer gegessen, anständig am Tisch gesessen… Nachtisch "verdient". Aber was macht Rabensohn? "Mama, ich verzichte auf meinen Nachtisch. Ist doch blöd, wenn ich jetzt einen esse und meine Schwester nicht!" Mein Mund stand offen und heraus purzelte ein kleines Lob für so viel Rücksichtnahme.
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Freitag, 20. März 2015
Lobwoche - Tag 4
Es macht mir richtig Spaß mir jeden Tag Gedanken darüber zu machen, wen ich denn heute loben kann. Ist wirklich nicht einfach, denn ich will ja "echtes" Lob verteilen. Heute hat definitiv Rabenmann das Lob verdient. Das frühlingshafte Wetter hat ihn inspiriert und auf den Balkon getrieben. Schön sah der nach dem langen Winter nicht aus. Den Balkon meine ich. Nicht Rabenmann. Also griff Rabenmann zu Putzeimer und Besen und fing an zu schrubben. Einmal rund herum. Dann hat er noch Tische und Stühle frühlingsfrisch hergerichtet und jetzt lädt der Balkon wirklich zum Verweilen ein. Und dafür hat Rabenmann nun wirklich ein dickes Lob verdient.
Aber was macht dieses Experiment sonst noch mit mir. Es stimmt mich wahrlich milder gegenüber meinen Mitmenschen. Immer auf der Suche nach einem "Lobopfer" begegne ich den bescheuerten Autofahrern, nervigen Menschen im Supermarkt und quengelnden Kindern wirklich etwas geduldiger und freundlicher.
Aber was macht dieses Experiment sonst noch mit mir. Es stimmt mich wahrlich milder gegenüber meinen Mitmenschen. Immer auf der Suche nach einem "Lobopfer" begegne ich den bescheuerten Autofahrern, nervigen Menschen im Supermarkt und quengelnden Kindern wirklich etwas geduldiger und freundlicher.
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Donnerstag, 19. März 2015
Lobwoche - Tag 3
Heute gab's kein Lob. War nicht die Gelegenheit. Heute gab's dafür ein weiteres Kompliment. Diesmal an eine Fremde. Sie hatte ein wirklich außergewöhnlich schönes Kleid an. Und das habe ich ihr auch gesagt. Ihre Rührung über das Kompliment - hat mich gerührt.
Weil ich aber heute unbedingt noch loben will, bekommt jetzt ihr, liebe Mamas ein großes Lob von mir. Dafür, dass ihr euch tagtäglich diesem Wahnsinn aussetzt. Dafür, dass ihr zwischen Herd und Kind und Job und Haushalt und und und hin und her jongliert. Dafür, dass ihr euch von patriarchischen Chefs und aufstrebenden ellenbogeneinsetzenden Kollegen nicht die Laune vermiesen lasst. Dafür, dass ihr eure Karriere für eure Kinder aufgegeben habt, aber dennoch arbeiten geht. Weil ihr einfach müsst. Dafür, dass ihr nicht nur Seelentröster und Milchreiskocher seid, sondern auch Familienmanager und Taxifahrer. Dafür lobe ich euch. Ihr macht das echt klasse. Weiter so!
Weil ich aber heute unbedingt noch loben will, bekommt jetzt ihr, liebe Mamas ein großes Lob von mir. Dafür, dass ihr euch tagtäglich diesem Wahnsinn aussetzt. Dafür, dass ihr zwischen Herd und Kind und Job und Haushalt und und und hin und her jongliert. Dafür, dass ihr euch von patriarchischen Chefs und aufstrebenden ellenbogeneinsetzenden Kollegen nicht die Laune vermiesen lasst. Dafür, dass ihr eure Karriere für eure Kinder aufgegeben habt, aber dennoch arbeiten geht. Weil ihr einfach müsst. Dafür, dass ihr nicht nur Seelentröster und Milchreiskocher seid, sondern auch Familienmanager und Taxifahrer. Dafür lobe ich euch. Ihr macht das echt klasse. Weiter so!
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Mittwoch, 18. März 2015
Lobwoche - Tag 2
Ohjeeohjee, mein Experiment gestaltet sich schwieriger als ich dachte. Loben ist gar nicht so einfach, wenn man nicht gerade inflationär damit umgehen will. Und ich will es auch nicht übertreiben, denn es soll ja ein echtes Lob sein und kein so daher gesagtes. Komplimente machen ist wahrlich einfacher. Das bekam heute mein italienischer Ex-Freund. Für seine tolle Familie. Hat er gut gemacht ;-) Ich bin also im Moment sogar international tätig. Das Lob hat heute Rabentochter verdient. Sogar ein doppeltes. Sich-die-Lunge-aus-dem-Leib-hustend war an Kindergarten nämlich nicht zu denken. Aber arbeiten musste ich trotzdem. Also saß sie stundenlang brav neben mir und hat gemalt. Ostereier, Winnie-Puh, Prinzessinnen und so weiter und so fort. Das erste Lob gab es für ein tolles Bild, das zweite für echte Geduld mit der arbeitenden Mami. Geht doch!
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Dienstag, 17. März 2015
Lobwoche - Tag 1
Puhh, loben ist gar nicht so einfach. Heute habe ich mein Lob-Anerkennung-Kompliment-Experiment begonnen und habe feststellen müssen, dass ein Lob wirklich nicht so leicht über die Lippen geht. Ein Kompliment schon. Das war heute nicht so schwer. Das habe ich einer Kollegin gemacht. Sie ist 51 und sieht noch sehr jugendlich aus. Doch wie sagt man das? "Für dein Alter siehst du echt noch gut aus?" Finde ich ziemlich plump. "Du hast dich aber gut gehalten!" Noch schlimmer. Ich habe mich dazu entschlossen ihr einfach zu sagen: "Du siehst sehr gut aus. Punkt!" Kam gut an und hat sie glücklich gemacht.
Aber bei einem Kompliment wollte ich es nicht belassen, es musste noch ein Lob her. Doch wie gesagt, gar nicht so einfach. Meinen Eltern habe ich gesagt, dass sie tolle Großeltern sind. Ist das schon ein Lob oder doch eher ein Kompliment oder etwa meine Anerkennung? Egal, gefreut haben sie sich jedenfalls sehr. Und dann kam es doch noch. Das Lob. Und es fiel auch gar nicht schwer. Das hat heute Rabensohn bekommen. Fürs Vorlesen. Ist immer ein bisschen schwierig mit ihm. Eigentlich liest er ja ganz gut. Aber üben will er nicht. Es gibt immer wichtigere Dinge zu erledigen. Doch heute hat er freiwillig insgesamt 30 Minuten vorgelesen. Und er hat es wirklich richtig gut gemacht. Da kam mein Lob für ihn aus tiefstem Herzen.
Fazit des ersten Tages: ICH habe heute zwar weder Lob noch Anerkennung oder ein Kompliment bekommen, mir geht es aber trotzdem sehr gut. Denn ich habe vier andere Menschen ein bisschen glücklicher gemacht.
Aber bei einem Kompliment wollte ich es nicht belassen, es musste noch ein Lob her. Doch wie gesagt, gar nicht so einfach. Meinen Eltern habe ich gesagt, dass sie tolle Großeltern sind. Ist das schon ein Lob oder doch eher ein Kompliment oder etwa meine Anerkennung? Egal, gefreut haben sie sich jedenfalls sehr. Und dann kam es doch noch. Das Lob. Und es fiel auch gar nicht schwer. Das hat heute Rabensohn bekommen. Fürs Vorlesen. Ist immer ein bisschen schwierig mit ihm. Eigentlich liest er ja ganz gut. Aber üben will er nicht. Es gibt immer wichtigere Dinge zu erledigen. Doch heute hat er freiwillig insgesamt 30 Minuten vorgelesen. Und er hat es wirklich richtig gut gemacht. Da kam mein Lob für ihn aus tiefstem Herzen.
Fazit des ersten Tages: ICH habe heute zwar weder Lob noch Anerkennung oder ein Kompliment bekommen, mir geht es aber trotzdem sehr gut. Denn ich habe vier andere Menschen ein bisschen glücklicher gemacht.
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Montag, 16. März 2015
Ja fein! Das hast du aber fein gemacht!
Besonders Hundebesitzer und Eltern von Babys oder Kleinkindern hört man diesen Satz besonders häufig sagen. Sei es nun das lang erwartete Bäuerchen, der Bauchschmerz vermindernde Pups oder die Bauklötzchen, die übereinandergestapelt werden. Junge Eltern loben oft. Mit zunehmendem Alter der Kinder nimmt das meiner Erfahrung nach allerdings ab. Liegt es daran, dass die Kinder nicht mehr so viel "gut" machen, liegt es daran, dass wir nicht mehr jeden Entwicklungsschritt mit Applaus und Tränen in den Augen mitverfolgen, oder liegt es einfach daran, dass wir uns schon zu sehr aneinander gewöhnt haben, um zu loben?
Kinder haben es ja noch gut, die werden wenigstens hin und wieder gelobt. Sei es in der Schule, im Sportverein oder von den liebenden Eltern. Wir Erwachsenen bekommen doch so gut wie kein Lob mehr. Dabei lechzen auch wir nach Anerkennung und Aufmerksamkeit. Und wie gut uns so ein nettes Wort tut. Es ist Balsam für unsere Seele und es motiviert uns. Warum also gehen wir so sparsam damit um?
Natürlich bringt es auch nichts einfach draufloszuloben und alles, was die Kinder machen, toll zu finden. Das nutzt sich ab und erfüllt garantiert nicht seinen Zweck. Meiner Meinung nach soll das Lob meine Anerkennung ausdrücken. Auch wenn Psychologen vielleicht zwischen Lob und Anerkennung unterscheiden, finde ich dennoch, dass ein Lob auch Anerkennung ausdrückt und nicht unbedingt, als "etwas von oben herab" bezeichnet werden muss. Wichtig ist vor allem, dass die Anerkennung echt ist. Aus tiefstem Herzen kommt und ehrlich gemeint ist. Auch ein nettes Kompliment sollte nicht einfach eine Floskel sein, sondern genau so, wie es gesagt wird, auch gemeint sein. Warum nicht mal den tollen Kleidergeschmack der Kollegin loben oder das lecker zubereitete Abendessen des Partners? Ist doch nicht so schwer.
Ich habe beschlossen ab heute die Woche des Lobes, der Anerkennung und der Komplimente auszurufen. Ab heute sieben Tage lang werde ich täglich mindestens ein Lob oder ein Kompliment verteilen. An meine Familie, meine Freunde, meine Kollegen oder auch an Fremde. So ein nettes Wort freut doch im Grunde jeden. Und mal sehen, was mir dieses Experiment bringt. Wie sagt man so schön: "So wie es in den Wald hinein schallt, so schalt es auch heraus". Ja, auch mir würde ein bisschen mehr Lob und Anerkennung oder ein schönes Kompliment ganz gut tun.
Freitag, 6. März 2015
Notiz am Rande - Wen soll ich heiraten?
Heute beim Frühstück. Rabentochter. Vier Jahre alt. Seufz. Noch ein Seufz. Tief Luft holen. "Mama, ich weiß nicht, wen ich heiraten soll. Moritz oder Erkan." Seufz. "Ich weiß es einfach nicht". Darauf hin Rabensohn, fast 8: "Mama, was würdest du denn machen?" Ich in Gedanken: Vielleicht gar nicht heiraten (Entschuldigung, :-) es gibt so Tage.) …. Ich: "Warten bis ich 18 bin. Davor darfst du sowieso nicht heiraten!". Rabentochter: "Oder bis ich 20, … 21,... 22, ….23, (zählen macht ihr im Moment großen Spaß) ...24, 25, 26, 27, 28, 29, 90 bin." Ja genau. Guter Plan.
Nein, ehrlich. Mit was für Fragen sich die Kleinen schon rumschlagen müssen. Und in der Pubertät kommt dann der Aufschrei. "Uhhh, keiner liebt mich!". Tja, das Leben ist wirklich kein Ponyhof.
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