Montag, 16. März 2015

Ja fein! Das hast du aber fein gemacht!


Besonders Hundebesitzer und Eltern von Babys oder Kleinkindern hört man diesen Satz besonders häufig sagen. Sei es nun das lang erwartete Bäuerchen, der Bauchschmerz vermindernde Pups oder die Bauklötzchen, die übereinandergestapelt werden. Junge Eltern loben oft. Mit zunehmendem Alter der Kinder nimmt das meiner Erfahrung nach allerdings ab. Liegt es daran, dass die Kinder nicht mehr so viel "gut" machen, liegt es daran, dass wir nicht mehr jeden Entwicklungsschritt mit Applaus und Tränen in den Augen mitverfolgen, oder liegt es einfach daran, dass wir uns schon zu sehr aneinander gewöhnt haben, um zu loben?

Kinder haben es ja noch gut, die werden wenigstens hin und wieder gelobt. Sei es in der Schule, im Sportverein oder von den liebenden Eltern. Wir Erwachsenen bekommen doch so gut wie kein Lob mehr. Dabei lechzen auch wir nach Anerkennung und Aufmerksamkeit. Und wie gut uns so ein nettes Wort tut. Es ist Balsam für unsere Seele und es motiviert uns. Warum also gehen wir so sparsam damit um?

Natürlich bringt es auch nichts einfach draufloszuloben und alles, was die Kinder machen, toll zu finden. Das nutzt sich ab und erfüllt garantiert nicht seinen Zweck. Meiner Meinung nach soll das Lob meine Anerkennung ausdrücken. Auch wenn Psychologen vielleicht zwischen Lob und Anerkennung unterscheiden, finde ich dennoch, dass ein Lob auch Anerkennung ausdrückt und nicht unbedingt, als "etwas von oben herab" bezeichnet werden muss. Wichtig ist vor allem, dass die Anerkennung echt ist. Aus tiefstem Herzen kommt und ehrlich gemeint ist. Auch ein nettes Kompliment sollte nicht einfach eine Floskel sein, sondern genau so, wie es gesagt wird, auch gemeint sein. Warum nicht mal den tollen Kleidergeschmack der Kollegin loben oder das lecker zubereitete Abendessen des Partners? Ist doch nicht so schwer.

Ich habe beschlossen ab heute die Woche des Lobes, der Anerkennung und der Komplimente auszurufen. Ab heute sieben Tage lang werde ich täglich mindestens ein Lob oder ein Kompliment verteilen. An meine Familie, meine Freunde, meine Kollegen oder auch an Fremde. So ein nettes Wort freut doch im Grunde jeden. Und mal sehen, was mir dieses Experiment bringt. Wie sagt man so schön: "So wie es in den Wald hinein schallt, so schalt es auch heraus". Ja, auch mir würde ein bisschen mehr Lob und Anerkennung oder ein schönes Kompliment ganz gut tun.

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