Montag, 23. März 2015

Lobwoche - Tag 7


Eigenlob stinkt! Nein, finde ich gar nicht. Ich lobe mich für mein selbst auferlegtes Lobexperiment. Und zwar ganz einfach aus dem Grund, weil es mich aufmerksamer und milder gegenüber meinen Mitmenschen gemacht hat. Weil es mir viele Dinge bewusster gemacht hat. Weil es in meinem Freundes - und Bekanntenkreis viele Diskussionen in Gang gebracht hat. Und da ging es vor allem um eins: Um Wertschätzung und Respekt. Lob, Anerkennung und Komplimente sind für mich eine andere Ausdrucksform von Wertschätzung und Respekt. Bedeutet jemanden zu loben, denn nicht, dass was er tut oder das, wofür er steht, Wert zu schätzen? Meiner Meinung nach schon. Unser Alltag überrennt uns meist und wir schätzen uns und andere viel zu wenig Wert. Wir gehen ruppig miteinander um, hetzen aneinander vorbei und bemerken einander im täglichen Allerlei nicht mehr. Und da spreche ich nicht nur von den Menschen, die uns auf der Straße begegnen. Von Fremden. Sondern da meine ich auch das Miteinander innerhalb der Familie. Auch da fehlt es manchmal an Wertschätzung, an Lob, an Anerkennung.

Warum hat mich dieses Experiment also milder gestimmt? Weil ich mit meinen Kindern und mit meinem Mann mehr Geduld hatte. Immerhin habe ich ja einen Grund zum Loben finden wollen. Und da musste ich an manchem Tag ganz schön lange warten, um diesen Grund zu finden. Warum hat mich das Experiment aufmerksamer gemacht? Ganz einfach. Wie ein kleines Trüffelschwein war ich den ganzen Tag auf der Suche danach, jemanden loben zu können. Bei jeder Begegnung suchte ich nach dem Besten, was mir dieser Mensch gerade zu bieten hat. Sodass ich das Schlechte einfach nicht gesehen habe oder besser gesagt, nicht sehen wollte. Ich wollte ja das Gute loben.

Was ist jedoch jetzt mein persönliches Fazit dieses Experimentes? Es hat mir gute Laune gemacht. Es hat mich aufmerksamer gemacht. Es hat mich motiviert. Es hat mir gezeigt, wie viel Gutes in den Menschen um mich herum und vor allem in meiner Familie steckt. Ich habe letzte Woche viele Menschen glücklich gemacht. Mich eingeschlossen. Und das ist doch die Hauptsache. Aber es war auch ziemlich schwer, jeden Tag etwas zum Loben zu finden. Ich denke im Alltag werde ich das nicht weiter führen können. Doch ich habe mir ganz fest vorgenommen, etwas von diesem derzeitigen Gefühl mit in den Alltag zu retten. Meinen Mitmenschen gegenüber aufmerksamer und freundlicher zu begegnen. (Nicht das ich ein unfreundlicher Mensch bin. Aber auch ich habe manchmal schlechte Laune und das merkt man dann auch) Und vor allem öfter mal ein Lob auszusprechen.

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